Nach den ersten paar Tagen Melbourne machte ich mich auf in Richtung Great Ocean Road zu meinem ersten Trip alleine auf der Road. Nach ein paar Kilometern hinter Melbourne ist es sehr hügelig und grün. Es hat richtig Spaß gemacht mit meinem recht sportlichen Corolla durch die Straßen zu cruisen, auch wenn ich nicht schneller als 110 h/km fahren durfte.
Durch Ballarat und Ararat erreichte ich am frühen Nachmittag den Grampiens Nationalpark, eine Berglandschaft in Victoria. Ich wollte den Sonnenaufgang bei den Balconies schauen, so fuhr ich zum Reed Lookout und lief von dort den Weg zu den Balconies. Es wurde immer dunkler, ich sah noch so eben die letzten Strahlen an Bergen unter gehen.
Der Weg von dem Zentrum Halls Gap im Nationalpark führt an Serpentinenstraßen entlang der Berge vorbei. Diese nun im dunklen wieder herunter zu fahren, war weniger spaßig. Leitplanken wären Luxus gewesen, Kurven die du teilweise nur mit 25 h/km fahren kannst und immerzu ein Auge darauf gerichtet, falls ein Känguru auf die Straße rennt. Ich war heil froh, als ich unten ankam, und das mit feuchten Händen.
Im Tal war der Boden am nächsten Morgen tatsächlich mit Frost bedeckt. Es hing überall Nebel zwischen den Bäumen, der sich langsam lichtete. Ich erreichte nicht ganz zum Sonnenaufgang den Boroka Lookout, aber die Wolken und der Nebel war von oben immer noch sichtbar. Richtig schöne Aussicht. Bei den McKenzie Falls entschied ich mich für den Weg nach unten zum Pool des Wasserfalls, ja der Weg hoch ist nicht ohne. Aber der war es alle Mal wert.
Der Pinnecle Walk sollte sehr schön sein, beim ersten Mal verlief ich mich und stand nun zum zweiten Mal am Carpark. Auf ein neues! Andere Richtung. Eigentlich geht es nur Bergauf, tolle Aussicht und die Sonne ließ zu, dass ich im T-Shirt laufen konnte. Nach ein paar Meter kam ich an eine Kreuzung, nach gefühlten KM, was tatsächlich erst 200m waren, entschied ich mich die 1,8 km nicht weiter den Berg hoch zu kraxeln, sondern lief den Grand Canyon Walk. Ich war komplett allein dort oben. Auf dem Parkplatz standen zwar ein paar wenige Autos, aber mir begegnete niemand unterwegs. Durch diesen Grand Canyon zu laufen, rechts und links diese hohen Felsmauer, dazwischen der kleine Fluss, hat schon was. Auch wenn es komisch ist, da so völlig allein lang zu laufen. Es herrscht absolute Ruhe, nur mal ein paar Vogel ab und zu und das Wasser des Flusses.
Am nächsten Morgen auf dem Weg raus aus dem Nationalpark war es ebenfalls sehr ruhig auf den Straßen, kaum ein Auto kam mir entgegen. Kein Auto, aber ein Känguru kreuzte meinen Weg. Ich bremste und wich auf die andere Fahrspur aus, das Känguru erschrak genauso wie ich. Ich hielt erstmal an, berührt hatte ich es zum Glück nicht, das Auto war noch heile. Puh! Es war das zweite und hoffentlich das letzte in Australien.
Auf dem Weg nach Mt. Gambier überquerte ich die Grenze nach South Australian und war verwirrt weil die Uhrzeit plötzlich eine andere war. Der Blue Lake in Mt. Gambier ist einer von vier Vulkankratern, im Sommer zeigt er sich in einem schönen Blau, wohingegen er im Winter eher trüb und grau ist. Sehr eindrucksvoll, dieses Loch was mit Wasser befüllt ist. Nebenan liegt direkt der Valley Lake, der hingegen grün ist. Die Umgebung lädt zu Spaziergängen und zu einem Picnic ein. Und da ging es auch schon wieder zurück nach Victoria, endlich in Richtung Great Ocean Road.
Vorher blieb ich jedoch zwei Tage in Portland. Der Bridgewater Strand ist sehr breit, von einer Anhöhe siehst du wie die Wellen von weit draußen herein kommen. Ich bin mir nicht ganz sicher warum die Blowholes in Brigdewater diesen Namen bekamen, aber die Wellen zu beobachten wie sie auf die Klippen prallen ist echt toll. Hätte da Stunden verbringen können, aber der Tag endete schon wieder den Ende zu.
Wenn du Seelöwen sehen möchtest, solltest du den Cape Bridgewater Walk machen. Ist nicht einfach den Cape hoch zu laufen. Auch hier war ich mal wieder alleine, komplett. Ein paar Schafe standen auf der Weide, aber sonst war niemand da. Knapp 6 km keine Menschenseele. Durch Busch, und an den Klippen entlang lief ich hoch bis zum Aussichtspunkt der Seelöwen und was war? Keine Seelöwen zu sehen. Auf dem Rückweg, nur ein paar Meter nach dem Parkplatz plantschten sie vergnügt im Wasser. Hätten sie nicht schon auf dem Hinweg da sein können? So süß, wie sie auf dem Rücken im Wasser liegen und ihre Nase mit den Flossen waschen. In Portland steht der Cape Nelson Leuchtturm.
Auf dem Weg zur Great Ocean Road fuhr ich noch vorbei an Port Fairy, was ich unspektakulär fand und an Warrnambool. Dies ist eine größere Stadt. Der Pickering Point hatte die ersten Anzeichen wie die Great Ocean Road aussehen wird. Die orange braun roten Klippen, auf denen die Wellen zu steuern und abprallen. Bevor du Warnambool erreichst, befindet sich auf der linken Seite das Tower Hill Wildlife Reserve, ein See in einem kleinen Waldgebiet. Direkt neben dem Highway. Schau dir das auf jeden Fall an. Richtig hübsch.
Die Great Ocean Road ist eine 243 km lange Straße zwischen Allansford und Torquay. Sie ist die bekannteste Touristenroute in Australien. Es befindet sich dort die bekannten Felsformationen, die durch den Regen und die Wellen entsprechend geformt wurden. Die bekanntesten sind wohl die 12 Apostel, die mittlerweile keine 12 mehr sind. Eher sechs oder sieben? Welche ziemlich überlaufen waren. Alle paar Meter befindet sich ein weiterer Aussichtspunkt, ein kleiner Weg zu einer Bucht oder zu den Klippen mit spektakulären Felsen wie, The Grotto, Razorback oder dem Strandabschnitt Loch Ard George. The London Bridge sah mal aus wie eine Brücke, 1990 stürzte einer der Bögen ein, seit dem heißt sie nur noch The London Arch. Zwei Touristen befanden sich zum Zeitpunkt des Einsturzes auf dem Felsen mussten mit dem Helikopter gerettet werden. In ihrer Situation möchte ich nicht gewesen sein.
Ich übernachtete in Port Campbell, musste aber unbedingt an diesem Abend ins Kino und fuhr die knapp 70 km nach Warrnambool zurück. Auf dem Weg dahin, wusste ich schon, dass es überhaupt keine gute Idee war. Nach dem Film, war es natürlich stockdunkel. Mein Navi meinte führte mich durch das Inland, da dies die kürzere Strecke war. So fuhr ich durch das dunkle nichts. Reflektoren waren überbewertet, die haben den Namen nicht verdient, Markierungen an der Straße, wo waren diese? Durch Wälder, Busch und Felder immer voran in dieses schwarze Loch, auf der Hut vor dem nächsten Känguru. Ja, in solchen Fällen ist es schön, wenn man nicht alleine im Auto sitzt. Aber auch hier kam ich zwar etwas angespannt, aber heile in Port Campbell an.
Von Portland an wurde die Landschaft plötzlich sehr grün. Im Great Otway Nationalpark habe ich Koalas in den Bäumen sitzen gesehen. Eine echt tierische Woche. Die Pinguine, Kängurus, Koalas, Seelöwen und die Emus nicht zu vergessen. Du fährst über grüne Berge und an Feldern vorbei und bist plötzlich Mitten im Regenwald. Der Maits Rest Rainforrest Walk ist sehr schön. Ein kleiner Weg durch den Regenwald, vielleicht maximal eine halbe Stunde. Aber wenn du bisher noch in Cairns warst und dir in der Umgebung die Regenwälder angeschaut hast, hier schon mal einen kleinen Vorgeschmack.
Von Apollo Bay bis nach Torquay, eine schöne Surferstadt, verläuft die Straße direkt an den Bergen entlang. Auf der eine Seite die Berge, auf der anderen Seite die Klippen und das Meer. Die Straße wurde in 1932 fertiggestellt, das Stück zwischen Lorne und Apollo Bay war das letzte. Beides sind kleine Städte, ich glaube da kann man auch was länger verweilen. Von Apollo Bay nach Torquay sind gerade mal 95 km, aber aufgrund des Straßenverlaufs brauchte ich hier ein paar Stunden. Teilweise sah man noch die Überbleibsel des Waldbrandes zu Beginn des Jahres. Der Split Point Leuchtturm liegt im Aireys Inlet. Hier stoppte ich einen kurz Walk, bevor die Great Ocean Road dann das Ende fand.
Den letzten Tag verbrachte ich in Geelong, war ein bißchen Shoppen und schlenderte die Esplanade und den Pier entlang, wo alle paar Meter solch lustige Figuren standen.
Eine tolle Woche, sehr abwechslungsreich und aufregend. Nicht nur einmal haben mir meine Knie geschlottert, bin in den paar Tagen ziemlich über mich hinaus gewachsen. Aber das war mein Plan, die GOR alleine zu bereisen. Ich würde es jederzeit wieder machen.
Ich genieße nun meine letzten Tagen in Maroochydore, bevor auf Wiedersehen Australien heißt. 14 atemberaubend tolle Monate. Ich hatte eine wirklich schöne Zeit hier, so viel gesehen und erlebt, wie in keinem anderen Land. Danke Australien, dafür dass ich dich in mein Herz auf nehmen durfte und dich von nun an immer vermissen werde.
Hallo liebe Que….
Habe meinen freien Tag.. Habe den schrubber und den Staubsauger durch die Hütte gewirbelt… Da benötigte ich mal eine kleine Pause und habe deine letzten Reiseberichte interessiert gelesen… Der letzte endete für mich mit einem dicken Kloß im Hals weil es für dich Abschied nehmen hieß…Danke dir für all die schönen Berichte die uns die weite Welt ein klitzekleines bißchen näher gebracht haben…all die wunderschönen Fotos die du veröffentlicht hast… Aber nur einen kleinen Einblick in dein Paradies zeigen konnten… Nun kommt ja wieder ein Highlight für dich..
Lebe dich ein und wenn du Fuß gefasst hast… Hoffen wir wieder auf Blog input… Ob er dann noch immer fuesseimsand.de heißt.. Wir werden sehen…
Ganz lieben Gruß aus der alten Heimat nen schmatzer und ne feste Umarmung
Die Silke 🙂
Ich werde euch weiterhin mit Input versorgen und euch so ein bißchen mit auf meine Reisen nehmen. 🙂 Fühl dich ganz lieb gedrückt und danke für deinen lieben Kommentar.