Im Westen von Malaysia liegt Taman Negara, ein Nationalpark der seit über 130 Millionen Jahren einer der ältesten tropischen Dschungel der Erde beherbergt. Er ist über 4300 Quadratkilometer groß, was wirklich sehr groß ist. Die westlichen Seite Malaysia’s wurde vom hohem Einfluss der Natur, wie Klimaschwankungen oder Eiszeit weniger beeinträchtigt, sodass im Taman Negara die Flora und Fauna sich über die Millionen Jahre immer weiter bestehen und entwickeln konnte. Das Klima ist, wie in fast ganz Malaysia, durch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen geprägt.
Wir entschieden uns mit dem Bus direkt nach Kuala Tahan zu fahren, wo unsere Unterkunft lag und von dort mit dem Boot an das anderen Flussufer herüber zu setzen, welches direkt am Nationalpark liegt. Wenn du gerne auf Flussrestaurants speisen möchtest, hast du die Chance in Kuala Tahan dazu. Bevor du also den Tembeling mit dem Boot überquerst, kannst du dich in einem der Restaurants noch mal stärken.
Im Nationalpark gibt es unterschiedliche Walking Tracks, da ist für jeden was dabei. Über kleine Strecken, nur stundenweise, kannst du dich auch mit Zelt und Schlafsack auf den Weg machen und ein paar Tage im Park verbringen. Es werden auch Touren angeboten, bei denen man in Höhlen schläft. Die kleinen Wege sind alle gut erkenntlich und du läufst überwiegend auf Pfaden, bei den längeren allerdings geht’s dann direkt über den Boden und du wirst auch schon mal klettern müssen.
Wir machten den Canopy Walk, hierbei läufst du über Holzbretter die an Seilen befestigt bis zu 40 m über den Boden hängen. Eine sehr wackelige Angelegenheit, aber er war mit seinen 530 m überraschend schnell zu Ende.
Von da aus liefen wir den Weg oder eher gesagt die Treppen zum Bukit Teresek Lookout hoch, ein Berg von einer Höhe von 334 Metern. Schöner Ausblick von dort oben. Hier hast du die Wahl den gleichen Weg wieder zurück zu gehen oder durch den Dschungel in die andere Richtung zu gehen. Dieser Weg führt nicht über einen Holzpfad. Wir nahmen den anderen Weg, zwei mal den gleichen Weg laufen? Gut das an den Seiten so gut wie überall Seile befestigt waren, die sehr hilfreich beim Abstieg des Berges waren. Also ging es wieder hinunter über Wurzeln, Dschungelboden und teilweise Bretter, die schon ziemlich morsch waren. Es zierpte um uns herum sehr und wir fragten uns, welche Tiere uns aus der Entfernung alles beobachten.
Kurz bevor wir unser Hotel erreichten, fing es wie aus Eimern an zu schütten. Da wussten wir auch, was es heißt, wenn es in Malaysia so richtig regnet. Am Nachmittag wurde es weniger, aber zeitweise fing es immer mal wieder an. Der Regen hielt uns jedoch nicht davon ab, unsere Bootstour zum Lata Berkoh zu machen. Zu zweit mit Bootsführer in einem kleinen Holzboot führen wir den Fluss entlang. Schön dies nach dem Walk von der Flussseite im sitzen anzuschauen.
Der Dschungel ist wirklich atemberaubend und man kann nur erahnen, was da alles wohnen mag. Nach der regenreichen Bootstour machten wir unseren Weg in Flip-Flops und Regenschirm auf zum Lata Berkoh. Was nur ca. 10-15 Minuten sind. Es ist ein Wasserfall, wobei es mehr Stromschnellen sind. Du kannst dort wohl auch im Wasser schwimmen gehen, durch den vielen Regen, hatte es nur sehr viel Wasser und wir entschieden uns dagegen. Aber auch so war es schön, dort auf den Steinen zu verweilen. Der Rückweg war dann zum Glück trocken und wir konnten die Sicht und die Fahrt über die weiteren kleinen Stromschnellen mehr genießen.
Der Simpson Walk ist ein Track zum Fluss im Taman Negara, wo du ebenfalls im Wasser schwimmen kannst. Auch wenn es angeblich sehr sauberes Wasser sein soll, wirkt der Farbton des Flusses nicht so einladend.
Wir nahmen dafür noch an einer Nachtwanderung teil. Das war sehr interessant, mit ultraviolettem Licht, sahen wir was Nachts alles im Dschungel kriecht und kraucht. Was man tagsüber einfach überhaupt nicht sehen kann. Spinnen, Heuschrecken, Ameisen, Raupen und Echsen ist so dass, was man auch so schon mal zu Gesicht bekommt. Richtig faszinierend waren die Skorpione. Die eigentlich weißen Tiere leuchteten in dem Licht violett. Die großen sind etwas entspannter, jedoch die kleinen sind sehr aggressiv. Aber sowohl bei groß und klein ist Vorsicht geboten. Und wo wir es wussten, sahen wir immer mehr von ihnen.
Es gibt noch weitere Sehenswürdigkeiten um den Nationalpark, wie zum Beispiel den Besuch in einem der Stämme der Ureinwohner oder die Wanderung zum Gipfel des 2187 m hohen Gunung Tanang, welcher nur mit Tourguide erlaubt ist. Es gibt auf jeden Fall einiges zu tun und sehen.
Zurück fuhren wir mit dem Boot zur Kuala Tembeling Jetty, die Fahrt dauert gut 2 Stunden, ist aber wirklich schön und viel besser als mit dem Bus, in welchem wir dort einstiegen, um den restlichen Weg zurück nach Kuala Lumpur zu fahren.
Warst du schon mal Im Taman Negara und warst auch so begeistert?