Füße im Sand

Reisen, Sonne und Meer…

Roadtrip die Dritte – Der Rest der Südinsel!

Auf zur Westküste!

Nach dem wir ein paar Tage in Wanaka im Hostel verbrachten, saßen wir nun wieder im Auto und waren auf dem Weg zum Norden der Südinsel. Die Tage in Wanaka waren leider sehr verregnet, so hofften wir auf mehr Sonne im Norden, da es heißt, dass Nelson die Sonnenreichste Stadt in Neuseeland sein soll.

Vorbei am Lake Hawea, welcher direkt am Lake Wanaka grenzt, fuhren wir den Haast Pass entlang zur Westküste. Die Landschaft war von Bergen geprägt, ein paar trugen noch Schnee auf der Spitze, andere hingegen waren von Bäumen überseht. Beim Makarora River hielten wir an den Blue Pools, welche an dem Tag eher grün waren. Es ist eigentlich auch eher ein Fluss mit einer Abzweigung, am Ufer wirst auch du schnell zum Steinmännchen bauen verleitet. Aber ich stellte nicht zum ersten Mal fest, dass meine Vorstellung von Pools eine andere ist. Wasserfälle wirst du auf deinem Weg des Passes entlang einige sehen können, sowie ein paar schöne Lookouts, wie zum Beispiel den Haast Pass Lookout mit Sicht über die umliegende Landschaft. Aber wie so meist sind Lookouts mit einem Anstieg auf einem höheren Punkt verbunden.

Nach ein paar Wochen waren wir dann endlich wieder am Strand. Die Wellen am Ship Creek Strand waren unglaublich hoch, schon beängstigend. Aber wir waren auch dort begleitet von den Gedanken, dass noch vor 2 Tagen eine Tsunami Warnung ausgesprochen wurde. Das Meer der Westküste ist so wild. Die Wellen waren unberechenbar. Als wir am Strand entlang spazierten, kam plötzlich eine große Welle, die einen sehr langen Auslauf hatte und wir mussten ein paar Meter rennen um nicht nass zu werden und dies ziemlich schnell. Wild aber faszinierend schön.

 

 

Glaciere bitte?

Noch Abends fuhren wir zum Fox Glacier, aber leider hingen die Wolken so tief, dass wir ihn nicht sahen. Zwischen den Bergen sahen wir nur ein paar Eisläufer, zu verwechseln ähnlich mit einem Wasserfall. Die Umgebung sonst wirkte sehr dreckig, überall Geröll und Steine. Wegen des eh schon grauen Himmels, alles noch trister. Also fuhren wir wieder.

Am nächsten Tag auf dem Weg zum Lake Matheson, wo sich der Himmel in leichtem blau zeigte, sahen wir den Gletscher dann aus der Ferne vom Peak View Point. Da sah er dann doch gar nicht so schlecht aus. Wir konnten jedoch am Vortag nur ein Stück zum Gletscher laufen, da es eine Absperrung gab, wo es nur erlaubt war mit einem Tourguide hinein zu gehen. Vielleicht würdest du dann auch mehr sehen. Es gibt einige Walks um den Gletscher herum. Wir liefen in der Früh, bevor sich der Himmel wieder hinter den Wolken versteckte, um den Lake Matheson herum. Der See ist beliebt da das Wasser so glatt ist, dass sich in seiner Wasseroberfläche Mt. Cook und Mt. Tasman spiegelt. Der Walk um den See herum dauert gut 1,5 Stunden und ist sehr gemütlich.

30 Minuten nördlich vom Fox Glacier liegt der Franz Josef Glacier. Er ist mit einer Fläche von 32,59 qkm etwas kleiner als der Fox mit 34,69 qkm und 10,25 km lang. Schon eine ordentliche Fläche. Beide Gletscher entwässern sich über den Tasmansee. Der Franz Josef Gletscher fließt pro Tag einen halben Meter, der Fox innerhalb einer Woche nur einen Meter. Aber selbst das finde ich schon sehr viel. Mir war nicht bewusst wie viel Bewegung dadrin ist. Er war mal so groß, dass er vor über 150.000 Jahre den Mt. Cook und weitere Berge einschloss. Heftige Natur! Betrachtet dessen wie groß Mt. Cook ist.

Um den Franz Josef Gletscher gibt es ebenfalls einige Walks. Wir liefen den Glacier Valley Walk entlang. Umso näher du kommst, desto mehr siehst du zwar. Jedoch wirkt er auch wieder um so dreckiger. Ich fand die Sicht von der Ferne viel schöner. Mit ein bißchen Sonne reflektieren sich die Farben aber auch anders. Am Waiho River beim Franz-Josef liegen am Flusslauf dicke Eiskugeln. Wieder diese gefühlten Temperaturunterschiede. Eis obwohl es gar nicht so kalt war.

 

Sonnenuntergang?

In Hokitika verbrachten wir den Abend am Strand beim Sonnenuntergang. Ziemlich spektakulär und farbenreich. Das Hinterland von Hokitika ist sehr grün. Neben einigen Walks ist Hokitika gelegen an zwei Seen, zum einen den Lake Mahinapua und der Lake Kaniere. Der Lake Kaniere hatte sehr viel Wasser und war sehr wild. Wirkte gar nicht wie ein See. Schauten uns noch die Dorothy Falls an und fuhren weiter zum Hokitika Gorge. Eine Swingbridge bietet dir die Möglichkeit des Gorge zu überqueren. Mit ein bißchen mehr Sonne wäre dieser Gorge sehr blau gewesen. Die Brücke ist nur ein kurzer Weg vom Parkplatz entfernt. Leider sah auch er eher grün aus. Es wäre so viel schöner mehr Zeit zu haben und alles um das gute Wetter herum zu legen.

 

 

Zurück zu Bergen und Schnee!

Fährst du Westküste Richtung Nelson hoch, mach einen kleinen Schlenker und schaue dir den Arthur’s Pass an. Es ist ein Dorf im Arthur’s Pass Nationalpark in den Südlichen Alpen auf der Südinsel von Neuseeland. Das Dorf liegt auf einer Höhe von 737 m, die Höhe machte unserem Auto etwas zu schaffen. Zwischen den Bergen, über Brücken, mit Schnee in der Ferne ist ein schöner Blick in die Natur. Eine Zugverbindung zwischen der West-, und Ostküste führt durch den Arthur’s Pass bei der du noch mehr sehen sollst, aber vor allem ist es im Zug ein noch entspannteres fahren und du kannst die Natur mehr auf dich wirken lassen.

Wir liefen den Devils Punchbowl Walking Track wo steile Treppen gut weitere 150 Höhenmeter hoch führen um zur Aussichtsplattform des 131 Meter hohen Wasserfalls zu kommen. Wuchtiger Wasserfall! Den gleichen Weg geht es dann wieder zurück. Es bietet sich noch an den Temple Basin Track zu gehen. Dieser ist nur 1.2 km lang, allerdings weitere 500 m hoch. Du wirst eine tolle Aussicht über die Berge von da oben haben. Wir liefen des Bealey Valley Track bis zu dem kleinen Wasserfall und den Steinen im Fluss und verweilten dort etwas bis wir uns wieder zurück zur Westküste machten.

Der Mix aus Wellen, Felsen und Strand!

Richtig schön fand ich den kleinen Park mit den Pancake Rocks und Blowholes bei Punakaiki ca. 40 km nördlich von Greymouth. Die Felsen sehen aus wie viele Pfannekuchen übereinander geschichtet, so kamen sie zu ihrem Namen. Neben den Pancake Rocks siehst du unterschiedlichste Felsen die durch die Brandung, Wind, Wellen und Regen geformt wurden und so mit der Zeit Blowholes entstanden. Sehr schön das Zusammenwirken von Wasser und Felsen zu beobachten, die Wellen haben auch hier wieder eine ziemliche Kraft. Es ist ein kleiner Parkour den du entlang läufst um alles zu sehen. Wirklich genial!

Wir stoppten beim Cape Foulwind, liefen ein wenig umher und hatten ein nettes Abendessen auf dem Parkplatz. Alles auf dem Boden gestellt, gekocht und verspeist. Herrlich in der Natur. Auf dem Weg nach Nelson vorbei am Buller Gorge wollten wir eigentlich noch zum Lake Nelson Nationalpark, an dem Tag war das Wetter jedoch so schön, endlich wieder Sonne und richtig warme Temperaturen. So warm war es an keinem Tag vorher seitdem ich in Neuseeland war. Da wir Wanaka erst vor drei Tagen verlassen hatten und seitdem gut 900 km gefahren sind, war uns nicht mehr danach noch länger im Auto zu sitzen. Erst recht nicht bei dem schönen Wetter.

 

 

Ein bißchen Sonne gefällig?

Somit entschieden wir uns gegen den Lake Nelson Nationalpark und fuhren nach Kaiteriteri zum Strand wo wir den Nachmittag in der Sonne verbrachten. Neuseeland kann auch warm sein. Als wenn ich nicht schon oft genug gehört hatte, das es in diesem Jahr viel mehr regnete als sonst und eigentlich der November schon richtig schön warm sei. Aber da war er nun der Sommer und es stimmte, dass in Nelson die Sonne auf uns warten sollte. Das Wasser war schon noch etwas zu kalt, aber es war schön nach all den Kilometern an dem goldfarbenen Strand zu relaxen.

Wenn du in Nelson mit dem Auto übernachtet möchtest, gibt es in der Innenstadt zwei Parkplätze auf denen du über Nacht stehen darfst. Nach all der Natur der letzten Wochen, war es schräg auf einem Parkplatz zu schlafen, umgeben von Häusern und zu allen Seiten angestrahlt von Leuchtreklame. Aber es war ein Platz zum schlafen und zentral.

Nelson war als Stadt größer als ich es mir vorgestellt hatte. Wir liefen durch die Stadt und verbrachten auch diesen Nachmittag am Strand in Nelson am Tahunanui Beach. So schönes Wasser, sehr windig, aber die Sonne war auf unserer Seite und die Fish & Chips waren super lecker.

So war die gemeinsame Zeit mit meiner Freundin auch schon fast vorbei. In drei Tagen flog sie heim und ich setzte auf die Nordinsel rüber. Zuvor jedoch lag noch der Abel Tasman Track vor mir, auf dem ich mich sehr freute. Dazu beim nächsten Mal mehr.