Meine 10 Wochen Neuseeland sind nun auch schon vorbei. Ich halte mich die nächsten drei Wochen in Australien auf. Verbringe Weihnachten in Augusta, meinem zweiten zu Hause, bevor es dann wirklich in die Heimat zurück geht. Aber dennoch gibt es in den nächsten Tagen noch mehr zum Abenteuer Neuseeland.
Von Dunedin fuhren wir weiter südlich in Richtung Invercargill. Zwischen Balclutha und Invercargill liegen The Catlins, dies ist eine Küstenlandschaft mit ein bißchen Regenwald in denen bedrohte Vogelarten leben. Die Gegend ist nicht sehr besiedelt, was wir an dem nicht vorhanden Handyempfang merkten. Nach einem kleinen Walk zum Nugget Point befindest du dich an einem Leuchtturm umgeben von einer rauen Küste mit Klippen in grüner Natur und Felsen im Meer.
Jack`s Blowhole hat mich sehr fasziniert. Es ist ein Abgrund 200 m ins Landesinnere, 55 m tief und 144 m lang, in das vom Meer Wasser eindringt. Die Wellen erzeugen ziemlich laute Geräusche. Zum Jack musst du erstmal einem kleinen Walk machen, umso näher du kommst, hörst du dann jedoch schon das Rauschen der Wellen. Du kannst jedoch erst am Ende des Loops von dem Lookout hinunter schauen, sodass die Spannung immer mehr steigt je näher du kommst.
Unser Campingplatz befand sich wieder am Strand, diesmal an der Purakanui Bay. Morgens wurde ich wach und es schien ein Wahnsinn’s oranges Licht in das Auto. Es war früh, aber sofort sprang ich aus dem Auto um den Sonnenaufgang zu sehen. Pink, Lila, Orange leuchtete es über dem Meer und reflektierend in dem Fluss. Als wir am zum anderen Ende des Flusses spazierten sahen wir eine Robbe in dem Wasser spielen, die anschließend im Sonnenaufgang spazieren ging. Welch perfekter Morgen!
Wenn du gerade zur Ebbe in der Gegend bist, schau mal bei der Cathedral Cove vorbei. Sieht sehr schön aus.
Es ist noch sehenswert um bei den McLean Falls zu halten, wohin gegen die Niagara Falls den Namen nur als Spaß erhalten haben. Die Curio Bay hat mir gut gefallen. Dort sind einige Felsen im Meer, an denen das Wasser hoch spritzt. Na ja und Felsen und Wellen sind immer ein Ort an dem ich mich lange aufhalten kann.
In Invercargill haben wir uns hingegen gar nicht aufgehalten, die Städte weiterhin versucht zu vermeiden. Also nach Bluff, ein kleiner Ort westlich von Invercargill. Ließen unser Auto am Hilltop Lookout stehen und liefen von dort runter zum Stirling Point. Der Weg führte durch Busch und entlang der Küste mit Sicht auf den Ozean. Unten angekommen, mussten wir natürlich wieder zurück zu unserem Auto. Der Weg ging leider nur Bergauf, so fragte ich die nächsten im Auto die wir sahen, ob der Lookout nicht auf ihrem Weg sei. Wohl gemerkt ist das eine Sackgasse. Aber da waren wir direkt bei den richtigen, die uns während ihrer Mittagspause nach oben fuhren. Sehr nett!
Die Wellen beim Gumstone Beach hatten es in sich. Lange nicht solche Wellen gesehen, in denen spielt man sofort Schleudergang in der Waschmaschine. Dazu kam noch der starke Wind. Für einen Spaziergang wirklich toll, aber zum schwimmen, selbst zum Surfen gar nicht geeignet.
Und da waren sie wieder, die Berge. Am Lake Manapouri bei Te Anau schien die Sonne und wir hatten nach Tagen zum ersten Mal T-Shirt Wetter und das mit dieser tollen Sicht. Das nutzten wir und kochten am See, bevor wir ein Plätzchen zum schlafen suchten. Es war so schön, einfach mal kein Regen und Wind zu haben.
Das Wetter nutzten wir und liefen am nächsten Tag einen Teil des Kepler Tracks. Einer der Great Walks in Neuseeland. Sehr schöner Wanderweg. Ein Mix aus Seen, Wald, Moos, Flüssen und Brücken. Wir starteten am Rainbow Beach und drehten nach etwa 8 km wieder um und liefen zurück zum Auto. An dem Tag schien die Sonne und es war herrlich warm, sodass wir danach noch die Beine am Lake Te Anau von uns gestreckt haben.
Te Anau ist ein kleiner Ort, durch der direkten Lage am See auch sehr idylisch. Es wirkte dort alles sehr gemütlich. Die Stadt ist der Startpunkt zum Doubtful Sound und auch zum Milfort Sound. Wohingegen es zum Milford Sound direkt mit dem Boot los geht, beginnt in Te Anau die einzige Straße die zum Milfort Sound führt. Welche wir entlang fuhren, wichtig vorher noch mal tanken. Auf dem Weg gibt es keine Tankstelle.
Die Straße zum Milford Sound ist eine der schönsten Neuseelands, also bringt euch dafür auch genügend Zeit mit. Wir fuhren durch zum Sound, da wir um den Massentourismus auf unserer Sound Cruise zu umgehen die erste Tour um neun in der Früh gebucht hatten. Leider meinte es das Wetter an dem Tag nicht so gut mit uns, aber wir sahen die Berge und Wasserfälle trotz Wolken. Die Tour durch den Sound war sehr klasse. Milford Sound ist ein Fjord im Fjordland Nationalpark, welcher 15 km lang ist. Er gehört zu dem UNESCO Weltnaturerbe. Bei den Wasserfällen fuhren wir so Nahe ran, dass wir naß wurden. Diesmal sahen wir nicht nur Seelöwen, sondern auch noch Pinguine. Als wir mit dem Boot das Meer erreichten, fuhren wir den Sound wieder zurück.
Zuvor frühstückten wir auf dem Parkplatz wo uns die Sandflies nicht in Ruhe ließen. Ob es wohl daran lag, dass wir mal wieder duschen gehen sollten? Sie waren einfach nervig und fielen immer über meine Knöchel her, da meine Socken nicht lang genug waren. Aber später trug ich immer nur noch die Socken über die Hosen. Wie auch immer das ausgesehen haben mag. Die Stiche von Sandflies sind richtig böse. Jucken bis zu zwei Wochen lang und hinterlassen Narben.
Von der Strecke gefiel mir der Teil Landschaftlich zwischen dem Hommer Tunnel und dem Sound besser. Mehr Berge, mehr Wildness. Vor dem Tunnel wurden wir auch direkt von Kea’s überfallen. Erst standen sie auf der Straße, sodass wir die grüne Ampel nicht mehr mitbekamen und als wir dann nun als ersten vor dem Tunnel standen, belagerten uns plötzlich einige von den Vögeln. Liefen über das Auto und steckten ihre Köpfe in die Fensterscheiben. Einer Freundin klauten sie sogar die Autoantenne. Also aufpassen, gefährliche Bande.
Wir hielten beim The Chasem an, was ein gigantischer Wasserfall war. Die Steine waren durch die Kraft das Wasser schon abgeschliffen. Im Anschluss hielten wir beim Lake Marian, liefen hier aber auch nur bis zum Wasserfall. Mirror Lake heißt so, wegen des Spiegeleffekts, aber da hatten wir bisher schon schönere gesehen.
Von Te Anau fuhren wir durch nach Queenstown und weiter bis Wanaka, worüber ich euch schon alles erzählt habe.
Vor ein paar Wochen, als das Erdbeben an der Ostküste der Südinsel war, befand ich mich in Wanaka. Ich war über 400 km vom Epizentrum entfernt und dennoch spürte ich es in der Nacht. Ich legte mich ins Bett und war kurz danach verwundert, was das Bett so wackelt. In selbem Moment bewegte sich das Mädel über mir im Bett und ich dachte nur, echt schlechte Hochbetten, wenn die so sehr wackeln. Es war als wenn ich richtig betrunken im Bett liege und sich alles drum herum dreht. Nach ein paar Sekunden war es wieder okay und ich schleif.
Bis zum nächsten morgen, als ich mein Handy an machte und all die Nachrichten aus Deutschland kamen, mit der Frage ob es mir gut geht, wo ich denn sei, es hätte ein Erdbeben gegeben. Das war der Punkt, an dem ich realisierte, dass es in der Nacht nicht das Bett war. Ich bin froh nicht näher an Christchurch gewesen zu sein, immerhin war es erst zwei Wochen her, dass ich dort war. Hast du das Erdbeben ebenfalls gespürt?