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Nach 14 Tage, ca. 4000 km Roadtrip und 20 Grad weniger

King3Der Uluru musste erst noch mal auf uns warten, zu erst fuhren wir zum Kings Canyon. Er liegt im Watarrka Nationalpark, welcher sich ebenfalls im Northern Territory befindet und bildet das westliche Ende der George Hill Range. Er wirkt so überwältigend groß, wenn du davor stehst. Nach etlichen Treppen oben angekommen, ist er noch größer als es zuvor zu erahnen war. KingEr hat eine Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern durch denen Wanderwege führen. Er ist der kleine Grand Canyon von Australien mit tiefen Schluchten, Sandsteinwänden in braun – orangen Tönen, einem Wasserpool der sich der Garden Eden nennt und eine große Pflanzenvielfalt. Im Garden Eden kannst du bei einem kleinen Rast dem Vogelgezwitscher lauschen. KingWaterholeDer Kings Canyon Rim Walk um die Schluchten herum beträgt sechs Kilometer, dafür wirst du ungefähr drei bis vier Stunden brauchen. Ich war so beeindruckt über die Größe der Oberfläche des Canyons und den tiefen Schluchten. Im Sommer wird es dort so heiß, dass du den Walk in den frühen Morgenstunden machen solltest.Straße

Die folgenden Nächte im Swag waren trotz der kalten Außentemperaturen recht warm. Unsere Schlafsäcke waren dicker als zuvor. Es ist echt schön so viel Zeit in der Natur zu verbringen und mit Blick auf dem Sternenhimmel einzuschlafen. Tagsüber wurde es so warm, dass ein Top reichte und Abends hätte ich im Wintermantel mit Handschuhen und Mütze draußen sitzen können. Es ist auch schön warme vier Wände zum aufwärmen zu haben. So schnell lernte ich dies wieder zu schätzen, was für mich eigentlich völlig selbstverständlich war.

MtconnorAuf dem Weg zum Uluru hielten wir für ein Foto an einem Aussichtspunkt des Mt. Connors an. Vom weitem hat er Ähnlichkeit mit dem Uluru, dieser war allerdings noch gute 100 km entfernt. Zur anderen Seite ist ein Salzsee, welcher sich über mehrere Kilometer erstreckt.Uluru

In dem Kulturzentrum am Uluru kannst du seine Geschichte und die Bedeutung dessen für die Aborigines lesen. Sie leben in dem Gebiet vom Uluru seit vielen Tausend Jahren, bis der Berg entdeckt wurde und später die ersten Touristen ihn besichtigten. Das Gebiet wurde 1958 zum Nationalpark deklariert. Die Landrechte wurden 1985 den Aborigines zugesprochen mit der Bedingung den Nationalpark die nächsten 99 Jahre als solchen zu verpachten. Uluru TeilEr ist ein heiliges Zeichen der Aborigines.

Da war er also, der Uluru, wie ihn die Aborigines nennen. Ich wirkte so klein vor diesem riesigen Felsen, der einfach da stand, so friedlich, rötlich-braun schimmernd im Sonnenlicht. Wir umrundeten gute 6,5 km zu Fuß von den insgesamt 10,6 km Wanderweg um den Ayers Rock. Den Rest fuhren wir mit dem Bus, dies war seine sensible Seite, welche nicht fotografert werden darf. Felsmalereien verzieren den Berg, schwarze Spuren zeichnen die Wege des abfließendes Wassers bei Regenfällen und von nahem werden so viele kleine Details sichtbar, wo er von weitem wirkt wie ein ovaler Stein. OlgasVon der Ferne im Sonnenuntergang ist er so magisch, während er seine Farbe von einem strahlenden Rot zu einem dumpfen Braun wechselt. Der Uluru zählt zu einem der meistfotografierten Wahrzeichen Australiens und so ging es auch mir. Alle paar Sekunden ein weiteres Foto aus einer Perspektive drei mm weiter links oder rechts.

Olgas SonneGegenüber liegen die Olgas oder in der Sprache der Aborigines Kata Tjuta genannt. Sie wirken im Sonnenuntergang wie kleine sich aneinanderreihende Felsen. Als wir am nächsten Tag einen 7,4 Kilometer langen Walk machten, waren auch sie nicht mehr so klein. Und dieser Pfad führt nur durch einen Teil der Olgas. Olgas2Sie sind teilweise sehr bewachsen, als könnten dort Schafe auf Weiden stehen und anderseits wie eine Wüstenlandschaft. Es sind insgesamt 36 kugelförmige Berge, welche den Aborigines ebenfalls heilig sind.

MieneNach fast einem Tag Fahrt im Bus erreichten wir Coober Pedy, eine Minenstadt für Opale. Dort suchten wir nicht wirklich erfolgreich in dieser Mondlandschaft nach Opalen, was sich Noodling nennt und schliefen Nachts in einer der Mienen. Die Stadt ist auch aus einigen Hollywoodfilmen bekannt.

Vorbei an Port Augustin machten wir einen Stop am Narrow Gorge. Wir liefen am Flussbett entlang, wechselten auf Grund der hohen Felsen die Seiten indem wir den Fluss von Stein zu Stein hüpfend überquerten. Die Schuhe blieben zum Glück trocken.Narrow George

EmusBevor wir Adelaide ansteuerten fuhren wir durch Clare Valley, eines der ältesten Weingebiete in Australien. Nach den letzten Tagen umgeben vom rotem Sand und trockenen Pflanzen ist dies eine abwechslungsreiche schöne grüne Landschaft. Nicht nur die Weinfelder, auch großflächige Weiden mit Schafen und Kühen bereichern dieses Gebiet in Australien, was nun bereits nicht mehr das Northern Territory ist, sondern South Australia. Zudem sah ich das erste Mal frei lebende Emus.

RiverIn Adelaide betraten wir unser Hotelzimmer und freuten uns über Kleinigkeiten wie Steckdosen, Handtücher eine Klimaanlage mit der wir den Raum aufheizen konnten und vor allem ein einiges Badezimmer. Zu dem waren die Betten der absolute Luxus. Wie schnell wir uns mit einem minimalistischem Leben arrangiert hatten und uns im normalen wieder zurecht fanden. Victoria Square

Adelaide ist eine sehr schöne Stadt. Sie hat sehr viele Grünflächen, welche den Stadtkern umrunden. Du kannst durch den Botanic Garden oder am Torres River entlang spazieren. Die Einkaufsstraße ist eine der schönsten, die ich in Australien bisher gesehen habe. Town HallAuf der North Terrace und um den Victoria Square stehen viele alte Gebäude, die der Stadt einen besonderen Charme geben. In Chinatown kannst du sehr günstig und dazu noch sehr gut essen gehen.

Brücke GlengleEine halbe Stunde mit dem Bus von Adelaide entfernt liegt Glenelg, eine Vorstadt mit einem der schönsten Strände in der Umgebung. An dem Tag war es so kalt und der Wind so eisig, ich trug eine Mütze und vergrub mich in jedem Millimeter meiner Jacke. Zu meiner Rechten befand sich eine kleine Eislaufbahn, aber ja es ist Winter. Zu meiner Linken sprangen ein paar Verrückte ins Meer. Im Sommer ist dies ein Strand an dem ich mich länger aufhalten würde als bei diesen Temperaturen.

Küste GlengleDie letzten 14 Tage waren sehr Abenteuerreich. Ich habe sehr viel gesehen, erlebt und neue liebe Menschen kennen gelernt und auch wieder verabschieden müssen. Nach zwei Wochen reisen, so gut wie täglich in einer anderen Stadt sein, neue Eindrücke erhalten, freute ich mich darauf, all dies an einem Ort auf mich wirken lassen zu können, an dem ich mich etwas länger aufhalten würde. Ich sehnte mich zudem nach den warmen Temperaturen und entschied mich diese schon bald in Byron Bay genießen zu können.