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Es Weihnachtet doch sehr, oder etwa nicht?

IMG_6941 KopieTemperaturen um die null Grad, einen heißen Kakao, dicken Wintermantel, Handschuhe und Schal und am besten noch Schnee. So ist es wie wir die Weihnachtszeit in Deutschland kennen. Oder sie uns wünschen. Bei 25 Grad kommt in Australien keine Weihnachtsstimmung auf. Es ist einfach viel zu warm dafür das Weihnachten sein kann. Hier ist doch Sommer, was bedeutet Bikini am Strand und somit das Gegenteil von Schal und Handschuhen. Die Häuser sind geschmückt, Weihnachtsbäume stehen in den Vorgärten, jedoch künstliche, die Straßen sind dekoriert. Alles sieht so aus als sei es tatsächlich Weihnachten, und ja das ist es wohl auch. Der Kalender sagt es, heute ist der 25. Dezember 2015. Es ist Weihnachten, auch wenn es sich nicht so anfühlt.IMG_6629 Kopie

Wohingegen unser Heiligabend hier ein ganz gewöhnlicher Tag ist, werden die Geschenke am Morgen des 25. ausgepackt. Mit der Familie gemeinsam gegessen und im Anschluss ein Spaziergang oder zum schwimmen im Meer. Es ist auf jeden Fall was ganz anderes. Das Essen war sehr gut. Es gab Truthahn, Schinken, Gemüse, Kartoffeln und einen Reissalat. Natürlich noch Nachtisch, wie jeden Tag. Ich bin also wieder gut genährt die letzten Wochen.IMG_6985 Kopie

Seit Mitte des Monats bin ich in Augusta, eine kleine Stadt ca. 320 km südlich von Perth. Es ist soviel schöner wieder in der Natur zu sein, die Strände direkt um sich zu haben, Wälder, Walking Tracks, diese Ruhe als im Mittelpunkt einer Großstadt zu leben. Nach der Arbeit direkt Schnorcheln gehen zu können oder während des Spazierens Kängurus beim Kämpfen zu beobachten. Perfekter kann es doch kaum sein. Und hier werden es im Sommer nur so 25 bis 30 Grad, somit bin ich der Hitze in Perth entflohen.IMG_6387 Kopie

An der südlichsten Spitze von Western Australia wo der pazifische auf den südlichen Ozean trifft befindet sich diese kleine Stadt mit etwas mehr als 1000 Einwohnern. Zu dieser Jahreszeit kommen sehr viele Urlauber nach Augusta und füllen diese mit gut 7000 – 8000 Bewohnern. Was tatsächlich nicht viel ist. Sie ist bekannt für den Cape Leeuwin Leuchtturm an der Spitze der Landzunge.IMG_6378 Kopie

Wie ich hier in diesem kleinen Ort gelandet bin, fernab der Großstadt? Ich arbeite hier im Supermarkt. Es gibt eine ganz gute Busverbindung von Perth nach Augusta, was die Anfahrt leicht machte. Zum ersten mal in Australien habe ich hier das mit dem Couchsurfen ausprobiert und den absoluten Glücksgriff gelandet. Eigentlich war es nur geplant die ersten Tage nach der Ankunft in Augusta hier zu bleiben, aber ich darf so lange hier bleiben, wie ich möchte. Die Familie ist richtig klasse, eigentlich so wie man Australier kennt. Die Tür steht für jeden offen und sie sind total herzlich. Seit dem ich hier bin, waren schon drei weitere Couchsurfer hier. Und Weihnachten ist ziemlich Multikulti mit Australiern, Deutschen, Neuseeländer und Engländer. Morgen am Boxing Day ist das Motto Italian Christmas, mit italienischem Essen und anderen Gewohnheiten. Die Familie zeigt mir die Stadt, gemeinsame Ausflüge oder ich erkunde die Gegend mit ihrem Auto. Welch ein Vertrauen die Australier in andere Menschen haben.IMG_6934 Kopie

Im Supermarkt arbeite ich an der Kasse und räume Regale ein. Die Zeit vergeht dort ziemlich schnell, aber durch den hohen Touristenandrang ist momentan auch recht viel zu tun. Bis auf ein paar Sprachhürden ist der Job echt gut. Ab morgen habe ich noch einen Zweitjob in der Bäckerei hier im Dorf und arbeite dann 7 Tage die Woche. Es wird hart, aber für ein paar Wochen ist das machbar. An den Tagen, an denen die Ware geliefert wird, fange ich schon um sechs im Supermarkt an. Das Aufstehen ist nicht so schwer wie in Deutschland zu späterer Stunde. Ob dies wohl an der Sonne liegt, die um fünf schon scheint?IMG_6860 Kopie

Als ich diese Woche einen Tag frei hatte bin ich mit zwei Mädels an der Bunker Bay gewesen in Dunsborough und wir haben uns die Canal Rocks bei Yallingup angeschaut und sonst die Umgebung erkundet, Der Tag fühlte sich auf dem Rückweg wie so ein richtiger Urlaubstag an. Ich kann nicht behaupten, dass ich hier gestresst bin, aber danach war ich total entspannt. Wie genial ist es, sowas einfach jeden freien Tag machen zu können.IMG_6861 Kopie

Auf dem Rückweg habe ich fast ein Känguru angefahren. Es sprang ganz plötzlich über die Straße, ich bremste so feste es ging und fuhr ganz knapp dran vorbei. Adrenalin pur. Wir waren so froh, dass nichts passierte. Ich erinnerte mich noch daran, nicht wieder bei Dunkelheit fahren zu wollen.IMG_6877 Kopie

Nicht das ich schon total voll bin, geht es jetzt gleich noch zum Dinner mit den anderen Backpackern aus dem Supermarkt. Eines ist in Australien also gleich, es wird genauso geschlemmt wie in Deutschland.

Ich wünsche euch allen noch schöne Weihnachten mit euren Liebsten. Kommt gut in das Jahr 2016. Wir lesen uns spätestens im nächsten Jahr wieder. Eure Moni von der anderen Seite der Welt.

Comments

  • Serkan
    25. Dezember 2015

    Also das hättest du dieses Jahr auch in Deutschland haben können. 😉 Weihnachtliche Stimmung kommt nicht so recht auf bei 12-15 Grad. Nur die Sonne spielt nicht ganz mit.

    Frohe Weihnachten, Moni!

    Wünsche dir noch viele weitere Abenteuer und eine wunderschöne Zeit, wo du auch immer gerade bist.

    Hab dich lieb….knutscha! :-*

    Liebe Grüße
    Serkan

  • Sandra
    25. Dezember 2015

    Das liest sich echt fantastisch und wie im Film. Da möchte man direkt wieder zurück ans andere Ende der Welt.
    Ich glaube, dass sollte man auch einfach mal erlebt haben. Gerade wenn man den Ganzen hier einfach mal entfliehen möchte. Das Gefühl die Wärme um sich und in sich zu spüren, einfach losgelöst und dabei noch so eine wunderschöne Umgebung um sich zu haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dabei den Schnee so gar nicht vermisst.

    Moni, ich wünsche dir alles Liebe und frohe Weihnachten. Fühle dich ganz doll gedrückt:-)

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