Bali, endlich wieder mehr als 30 Grad!

Nach den kalten Temperaturen der letzten Tage in Australien und dem Regen hier war Bali direkt ein Segen. Es war bereits Mitternacht als ich ankam und es waren immer noch gefühlte 25 Grad, einen besseren Start konnte es nicht haben.

Bali ist eine Insel in Indonesien, welche im indischen Ozean liegt. Das Meer ist nicht wirklich eine Abkühlung bei den durchschnittlichen Jahrestemperaturen von 30 Grad. Hier geht es nicht mehr um Temperaturen, nur darum ob es regnet oder nicht. Von November bis März ist Regenzeit, in der Zeit sorgt der Nordwest-Monsun für heftige Niederschläge. Welche allerdings nicht auf ganz Bali gleichermaßen ausfallen. Der Norden bekommt etwas weniger Regen ab, als der Süden. Die beste Reisezeit ist Juni bis Oktober, wobei im August und September Hochsaison ist. Im Mai hatten wir überwiegend gutes Wetter, zwei – drei Schauer auf Bali, die immer Abends oder Nachts statt fanden, wohingegen der Regen in Lombok schon etwas mehr vertreten war. Aber selbst da fing es, wenn, immer erst gegen Nachmittag an zu regnen. Und durch die Temperaturen war es wie ein schöner Sommerregen, selbst wenn man bis auf die Knochen naß war, war es nie wirklich kalt.

Bali ist ein super Spot um deinen Tauchschein zu machen. Nachdem ich den eigentlich schon ein Jahr zuvor im Great Barrier Reef in Australien machen wollte, aber die Preise dort ziemlich den Rahmen sprengten, habe ich ihn nun auf Bali gemacht. Ich kann nur sagen: Wahnsinn! Bei den ersten Übungen im Pool, bei denen ich mich noch schwer tat, über den ersten Tauchgängen mit immer wiederholenden Übungen, wurde das tarieren unter Wasser von Tauchgang zu Tauchgang besser und ich konnte mich mehr auf die Unterwasserwelt konzentrieren. Nach drei Tagen hatten wir den Tauchschein in der Tasche und endlich ging es ohne diese nervigen Übungen ins Wasser. Ab und zu machte mir der Druckausgleich zu schaffen und ich flog wie ein Ballon so gut wie an die Oberfläche ohne dagegen wirken zu können. Irgendwann winkte ich nur noch, wenn ich mal wieder nach oben schwebte. Den Fischen zu folgen, zwischen den Korallen kleine Lebewesen zu entdecken und diese bunte Farbenwelt ist einfach nur der Hammer. Als das kältere Wasser in das wärmere floss, sah es aus wie eine Ölschicht, oder als wenn ich meine Linsen vergas. Bei unserem letzten Tauchgang, dem Spot Namens SD an der Nordseite der Insel Nusa Penida war es als wurden wir in ein Aquarium geworfen. Bei den vorherigen Tauchgängen war die Sicht nicht ganz so gut, umso schöner war es dort.

Und die Vielfalt der Fische, die Korallen, dabei nur das eigene Atmen hören, einfach nur unglaublich schön. Natürlich kam auch hinzu, dass ich nun etwas mehr Routine im tarieren hatte. Der Tauchgang ein paar Stunden zuvor am Manta Point war auch sehr schön, atemberaubend wie so viele Manta Rays auf einen zu und über einen drüber schwimmen. Die Strömung ist dort jedoch sehr stark, sodass du wie in einem Viereck immer hin und her gespült wirst, es ging ja darum nur an dieser Stelle zu bleiben, weil die Manta’s eben dort sind. Also 45 Minuten sich der Strömung hingeben, dass fand ich sehr anstrengend und war mehr damit beschäftigt keine Korallen am Grund und an den Felsen um mir herum zu berühren. Ich habe es lieber wenn ich mich unter Wasser fortbewegen kann und den Fischen hinterher schwimme. Dennoch war der Manta Point ein beeindruckender Tauchgang. Die Welt unter Wasser ist eine völlig andere. Diese Ruhe, einfach daher zu gleiten, super schön. Und ob man 6m oder 18m tief ist, macht tatsächlich kein Unterscheid vom Gefühl her, bis auf die unterschiedlichen Temperaturen. Freue mich schon aufs nächste Mal.

An den Nachmittagen hielten wir uns meist am White Beach in Padang Bai auf. Hübscher kleiner Strand mit vielen Warungs, wo du richtig gut und sehr günstig Essen kannst. Padang Bai ist leider nur sehr dreckig, Abends wird die Luft schlechter, da hinter den Hütten der ganze Müll verbrannt wird, wobei die Reste dann aber auch so liegen bleiben. An sich liegt überall sehr viel Müll herum, was sehr schade ist. Die schönsten Strände und Buchten und leider immer wieder mehr oder weniger Müll.

Die Reisfelder im Hinterland von Padang Pai sind hingegen sehr schön. Kinder spielen in den Bächen, mit denen die Terrassen mit Wasser versorgt werden. Alles wirkt so friedlich in Mitten des satten Grüns.

Der Pura Goa Lawah, welcher auch als Fledermaustempel bezeichnet wird, beherbergt tausende von Fledermäusen die bei Dämmerung aus dem Tempel fliegen und sich auf Futtersuche begeben. Der Tempel ist einer der wichtigsten auf Bali, er gehört zu einer der neun Reichstempel. Es werden dort unter anderem Verbrennungszeremonien gehalten und die Gläubigen bringen ihre Opfergaben dar und verrichten ihre Gebete an den Schreinen direkt vor dem Eingang der Höhle. Das Betreten der Höhle ist verboten, zudem ist der Boden Knietief hoch mit Fledermauskot überzogen und Gerüchten zufolge leben dort ebenfalls zwei große Pythons, die sich von den Fledermäusen ernähren. Es war sehr interessant eine Zeremonien und ihren Opfergaben beizuwohnen. Die Fledermäuse verließen die Höhle allerdings nur langsam nach und nach die Höhle und nicht so wie du es wahrscheinlich aus Batman kennst.

Auf Bali gefiel mir Ubud am besten. Ubud ist das kulturelle Zentrum Balis. Es reihen sich kleine Boutiquen an Cafés, Warungs, Restaurants, Galerien und Shops aneinander, dass alles zwischen Tempeln, Palmen und Bananenbäumen. Immer mal wieder eine kleine Seitenstraße, die einem Markt ähnelt. Obwohl dort sehr viel los ist, wirkte es auf eine gewisse Art so gemütlich und entspannt.

Fast direkt hinter der kleinen Stadt bist du direkt im grünen. Zwischen Reisterrassen oder einem Wanderweg namens Campuhan Ridge Walk. Recht leichter Wanderweg, wobei du hier die Temperaturen nicht unterschätzen solltest und lieber zu früher Stund laufen solltest, mit sehr schönen Aussichten und nach ein paar Kilometern kannst du dich auf einen Kaffee freuen. Er ist nicht ganz leicht zu finden, hinunter an einer Brücke an der Jalan Raya Ubud, über einen Schulhof befindet sich der Weg neben einem Tempel. Lohnt sich auf jeden Fall.

Der Gunung Batur gehört mit seinen 1717 m eher zu den kleineren Vulkanen auf Bali. Du kannst um zwei Uhr nachts aufstehen und zwei Stunden lang seine Spitze besteigen und von dort oben den Sonnenaufgang schauen. Was sicher sehr schön ist. Wir haben den einfacheren Weg gewählt und sind mit dem Roller bis auf 1000m hoch gefahren und haben ihn und seinen hübschen Kratersee von dort aus betrachtet. Es ist ziemlicher Temperaturunterschied dort oben. Eine Jacke wäre hier angenehm gewesen.

Vormittags sind wir durch die Ceking Reisterrassen gelaufen. Unglaublich schöne Aussicht über die aufsteigend angereihten Terrassen. Du kannst durch kleine Wege und eine Brücke nach unten und auf die andere Seite der Terrassen gehen. An der Hauptstraße sind etliche Cafès von denen aus du bei einem Drink entspannt auf das treiben hinunter schauen kannst.

Hier probierten wir Luwak Kaffee. Eine bestimmte Katzenart ernährt sich von Früchten einer Kaffeepflanze, diese kann jedoch nur das Fruchtfleisch verdauen. Durch die Enzyme ändert sich der Geschmack der Bohne im Darm der Katze. Nach Ausscheidung werden die Bohnen gesäubert, geröstet und so entsteht der Luwak Kaffee Indonesiens. Komischer Gedanke den Kaffee zu trinken, aber schmeckt tatsächlich nach Kaffee.

Der Pura Taman Ayun in Mengwi gilt als einer der schönsten Tempel auf Bali, welcher von einem Wassergraben umgeben ist, welche mit Seerosen bepflanzt und mit einer schönen Grünanlage ausgestattet ist. Den Mythen nach werden diese Wassergraben von den Göttern als Badeplatz aufgesucht. Neben einigen hinduistischen Hauptgöttern werden auch die Götter der Vulkane Batur, Agung und Batukau geerhrt. Ich mag die mehrstöckigen Meru`s der Tempel optisch sehr gerne.

Bali ist heute der einzige Teil Indonesiens der vom Hinduismus und nicht vom Islam geprägt ist. Überall siehst du Tempel und kleine Opfergaben in Form eines Bananenblattes, Blüten, Reis und anderen Lebensmitteln.

Auf dem Rückweg von Mengwi nach Ubud sind wir auf dem Roller ein bißchen verloren gegangen. Es gibt diese nördlichen Hauptstraßen, jedoch von Mengwi nach Ubud nur diese kleinen Querstraßen dazwischen, wo etliche ins Nichts führen. Und es sieht alles gleich aus. Aber irgendwann fanden wir den Weg dann doch. So ein Roller kann mit der Zeit echt ungemütlich werden.

Die letzten Tage auf Bali haben wir in Canggu verbracht. Ist eine schöne Gegend, die nicht ganz so voll und vor allem überlaufen wie Kuta ist. Kleine Straßen, viele Reisfelder und Strände bei denen Surfern das Herz aufgeht. Die Wellen waren an den meisten Stränden die wir gesehen haben, wobei alles eine Küste ist, recht hoch. An einem Morgen waren wir bei Flut am Strand und obwohl wir ganz am Ende des Strandes lagen, wurden wir vom Auslauf einer Welle gepackt und samt Liege naß. Erklärt auch warum ab mittags mehr los ist.

Der Batu Bolong Beach ist mit einer der beliebtesten Surfstrände in Canggu, wir wohnten etwas südlicher am Berawa Beach und dort hatte es auch ordentliche Wellen.

In Kuta haben wir das Waterbom Bali besucht. Mitten in der Stadt ist ein Wasserfreizeitpark mit richtig genialen Rutschen, wo du plötzlich wieder Kind bist. Das war ein Spaß! Rutschen bei denen du auf einer Platte stehst, sie nach einem 3 Sekunden Countdown aufgeht und du in die Tiefe saust. Die mit den Reifen sind ebenfalls sehr spaßig. Wir tasteten uns nach und nach an die extremeren Rutschen heran. Ein richtig toller Tag.

Der Pura Tanah Lot, nördlich an der Küste von Canggu sieht ziemlich hübsch aus, auf den ganzen Bildern die das Internet so hergibt. Schöner Sonnenuntergang im Hintergrund, mit dem Meer drum herum. Übersetzt bedeutet Pura Tanah Lot auch Meerestempel. Die Wege an der Küste um den Tempel sind sehr schön zum spazieren und wenn es nicht ganz so bewölkt ist, kannst du dort einen richtig schönen Sonnenuntergang sehen. Allerdings ist das die absolute Touristenansammlung überhaupt. Eine kleine Stadt drum herum, durch die du laufen musst, um zum Tempel zu gelangen, voll mit kleinen Straßenshops, wo es diese typischen balinesischen Touristenartikel gibt und Straßenstände mit sonstigem Zeug. Die Touristen werden mit Bussen angekarrt, sodass dort hunderte sich den Sonnenuntergang gemeinsam anschauen. Möchte nicht wissen wie viele dort zur Hauptsaison sind. Der Tempel ist schön, verliert aber leider auf Grund der Menschenmassen seinen Charme.

Lombok hat mir in Indonesien persönlich besser gefallen als Bali, aber dazu mehr im nächsten Artikel. Siehst du das genauso?

Mittlerweile befinde ich mich wieder in Augusta, nach dem warmen Wetter ist hier nun sehr kalt. Es ist nun Winter und ich habe mir warme Stiefel und eine Jacke zugelegt. Mit einer Heizung im Haus, würden sich die Tage nicht so kalt anfühlen. Ich muss schnell wieder ins Warme. Aber das dauert zum Glück nicht mehr so lange.