Nach dem ich mir ein paar Wochen in Europa die Zeit vertrieb und an einem Wochenende meine Freunde in Deutschland im Schnelldurchlauf traf, entschloss ich recht kurzfristig, dass es von Singapur nach Neuseeland weiter geht. Neuseeland war immer eher in meinem Kopf präsent, da es ja quasi um die Ecke liegt, wenn ich mich schon mal unterhalb des Äquators aufhalte. Es war aber nie, dass ich sagte, jaaa, ich fliege auch nach Neuseeland. Asien, was der eigentliche Plan war, befand sich jedoch im Monsun. Zudem hatte ich die Chance auf einen kleinen Einblick in die Fotografie in Neuseeland, also war der Flug nach Neuseeland gebucht.
Neuseeland oder auf maorisch Aotearoa liegt auf der anderen Seite der Welt im südlichen Pazific, quasi auf der anderen Seite von Spanien und süd-, östlich von Australien, womit Neuseeland und Australien im allgemeinen Ozeanien zugeordnet sind. Die am häufigsten benutzte Übersetzung von Aotearoa is das Land der weißen der Wolke. Auf Grund der Naturvielfalt und der dünnen Besiedlung wird Neuseeland aber auch als grüne Insel bezeichnet.
Der nördliche Teil der Nordinsel hat eher süd-tropisches Klima, wohin die restliche Nordinsel als auch Südinsel sehr gemäßigtes Klima hat. Vier Jahreszeiten an einem Tag ist hier jedem Kiwi bekannt. Und den ein oder anderen Pulli sowie eine Regenjacke sollte auf jeden Fall in deinem Gepäck dabei sein. Der kälteste Monat ist der Juli, wobei Januar und Februar die wärmsten Monate sind. Es ist sehr windig und meist auch etwas kühler, aber der Sommer soll sehr schön sein.
Kiwi heißt ein nachtaktiver Vogel in Neuseeland, ist das Nationalsymbol des Landes und daher stammt auch die eigene Bezeichnung der Bewohner „Die Kiwis“. Die uns bekannte Kiwifrucht war früher mal unter dem Namen chinesische Stachelbeere bekannt. Nach dem die Frucht in Neuseeland angepflanzt wurde, wurde sie unter dem Markennamen „Kiwi“ exportiert und ist uns so eher bekannt als der Vogel, von der die Frucht ihren Namen hat.
Von Deutschland nach Neuseeland ist ein Zeitunterschied von aktuell 12 Stunden, welche mir natürlich innerhalb von ein paar Tagen somit geklaut wurden.
Neuseeland ähnelt Australien ein wenig, zumindest empfand ich es zu Beginn so. Was Geschäfte, Häuser, Infrastruktur usw. betraf. Eben völlig anders als in Asien. Jedoch ist die Landschaft eine andere. Die Nordinsel ist sehr ruhig, ein paar Berge, grüne Felder, Geyser, Seen und Strände wirst du dort finden. Die Südinsel ist sehr wild, Berge, so viele Berge, teilweise mit Schnee auf den Gipfeln. Gletscher, türkisblaue Seen und Flüsse und grüne Natur. Die Südinsel ist definitiv schöner, wenn auch kälter und weniger besiedelt als die Nordinsel.
Neben dem Vogel hat Neuseeland ein weiteres Nationalsymbol, es ist der Silberfarn. Eine Pflanzenart die hier heimisch ist, somit sind die Zweige im Wappen abgezeichnet.
Die ersten Tage verbrachte ich in Auckland und in Whangaparaoa, das liegt im Norden von Auckland. Da ich noch auf meine in Spanien geklauten Papiere wartete, steckte ich die erste Zeit in Auckland fest. Aber es gibt schlimmeres als im Norden von Auckland festzusitzen.
Am ersten Tag schaute ich vom Mt. Eden über Auckland und ich wusste, dass ich alles richtig gemacht habe. Nach den Geschehnissen in Spanien nicht nach Hause zu fliegen, sondern nach Neuseeland zu gehen, war die richtige Entscheidung und ich war glücklich damit. Mt. Eden ist ein kleiner Berg mit einer Höhe von 196 m, ein ruhender Vulkan mit einem 50 m tiefen Krater, welcher mit Gras bewachsen ist, er liegt etwas außerhalb von Auckland. Ein schöner Ort um sich dem Trubel von Auckland zu entziehen.
Whangaparaoa ist eine Halbinsel nördlich von Auckland, rechts und links befindet sich somit das Meer und zu ihrem Ende liegt der Shakespear Regional Park. Der Park bietet schöne Strände, Vögel, tolle Aussichten sowie Felder und Wiesen und Busch. Es gibt unterschiedliche Walking Tracks. Ich machte einem Mix und lief von jedem etwas, sodass ich den äußeren Ring des Parks ablief. Querfeldein über die Weiden, wo die Schafe ihr Gras fressen. Zum Lookout um von dort eine Rundumsicht zu haben und am Strand vorbei, ein bißchen die Sonne am Wasser genießen. Die Tage zuvor regnete es sehr viel, schon bei einigen Walks zuvor steckte ich ziemlich tief im Matsch fest. Das Wetter war perfekt an dem Tag und die Wiesen waren verwundert trocken, bis auf die letzte. Überall verteilt tiefe Löcher von den Spuren der Schafe. Ich hüpfte von Stelle zu Stelle wie bei Steinen in einem Fluss, die man überquert. Nur das hier meist die Wiese doch nach gab und ich im Matsch steckte. Zuvor dachte ich schon, was der Opa vor mir für ein Parkour läuft. Da wusste ich es.
Von Auckland an sich habe ich mir nicht viel angesehen. Es ist eben eine Stadt und von denen hatte ich in letzter Zeit genug. Die Skyline von einem Apartment in der Nähe der Innenstadt sah schon schön aus, aber besonders ist sie nicht. Was du sicher ganz gut ansehen kannst, ist der Skytower, die Sicht von dort oben wird gut sein.
Orewa ist ebenfalls nördlich von Auckland und echt süß. Direkt am Strand gelegen, Cafes und Restaurants, irgendwie gemütlich. Dort hätte ich auch was länger bleiben können.
Hot Pools in Waiwera sind schön, wenn dir nach einem entspannten Tag mit Spa ist. Thermal Bäder, Sauna aber auch Rutschen sind im Spaß inklusive. Ansonsten habe ich die ersten Tage sehr ruhig angehen lassen.
War in Puhoi und Matakana und nebenbei ein bißchen Zeit des Fotografieren gewidmet und auf einer Hochzeit assistiert, was sehr interessant war. Die Kulissen in Neuseeland machen es da einem schon echt leicht.
Mittlerweile bin ich auf der Südinsel mit dem Camper unterwegs. Noch weitere fünf Wochen in denen es von Ort zu Ort geht, jeden Tag andere schöne Landschaften. Ich mag dieses Camperleben echt gerne. Aber dazu demnächst mehr.