Cairns – Wie ein neues zu Hause!?

Die letzten vier Wochen vergingen sehr schnell. Es kommt mir vor, als wäre ich erst gestern hier angekommen und dennoch fühlt es so an, als sei ich schon Jahre hier. Ich war noch nie so lange an einem anderem Ort, der nicht mein zu Hause ist. Während meiner längeren Urlaube bin ich von Ort zu Ort gereist, sodass ich nie ein vergleichbares Gefühl wahrnahm. Hier in Cairns hat sich wegen dem direkt zu Beginn eintretenden Schulalltag eine gewissen Routine eingestellt. Ähnelnder Tagesablauf, sich auf das Wochenende freuen, nach der Schule zur Lagoon gehen, bei Regen ins Shoppingcenter oder an der Esplanade spazieren. Cairns fühlt sich wie ein neues zu Hause an. Wenn es in Australien nicht noch so viel weiteres zu sehen gäbe, wäre dies ein Ort an dem ich noch was verweilen könnte.

Ich habe viele liebe Menschen kennen gelernt, mit ihnen gelacht, Spaß gehabt und über ernstes und trauriges geredet. Ich wohne in einem Haus bei einer unglaublich tollen Familie, die mich mit offenen Armen empfang und mit der ich sehr schöne Tage verbrachte. Nicht nur mit ihnen, auch mit ihren Freunden und Familien habe ich die Abende beim gemeinsamen BBQ oder Diner genossen.

Lange an einem Ort zu sein bedeutet nicht nur, sich in der Stadt nach einer Zeit gut auszukennen, sondern auch Menschen nicht nur oberflächlich kennen zu lernen. Langsames reisen ist so viel intensiver als den Ort nach schon drei Tagen zu wechseln. Es bedeutet anzukommen und mehr als nur alle bedeutenden sehenswerten Örtlichkeiten kurz mitgenommen zu haben. Die Momente dort wahrnehmen und genießen, wo ich schon einige Male war. Über die Esplanade dem Sonnenuntergang entgegen joggen, rechts neben mir das Meer und links die Palmen, ist ein sehr befreiendes Gefühl. Dies hier und jetzt erleben zu dürfen, ist für mich immer wieder unfassbar. Leider bedeutet langsames reisen auch Abschied nehmen. Lieb gewonnene Menschen zurück zu lassen, sie in Erinnerung zu halten, mit der Hoffnung, dass man sich irgendwann noch mal wieder sieht. Eben wie das zurückgelassene zu Hause.

Morgen geht das Reisen richtig los. Trotz des Abschieds freue ich mich sehr auf das was kommt. Mit dem Camper Richtung Norden nach Cape Tribulation, übernachten im Nationalpark, die Ostküste runter fahren, Magnetic Island erkunden, durch die Whitsundays segeln und eine aufregende Tour von Darwin über 4000 km durch das Outback vorbei an dem Ululu bis nach Adelaide. Die nächsten Wochen könnte es wegen der Internetverfügbarkeit etwas ruhiger werden, dafür melde ich mich mit vielen spannenden Geschichten zurück.