Füße im Sand

Reisen, Sonne und Meer…

Ab in Richtung Norden!

IMG_4112Nach dem wir die ersten Kilometer hinter uns gelassen hatten, einen Großeinkauf für die nächsten Wochen machten, dies eigentlich eher unbewusst, uns in unserem neuen zu Hause einrichteten, die Sonne am frühen morgen schien, fuhren wir den Indien Ocean Drive entlang bis zu unserem ersten Stopp in Lancelin. Dies ist eine kleine Stadt, dessen Bucht namens Lancelin Bay regelmäßig von Seelöwen und Delphinen besucht wird. Unser Ziel waren die Sanddünen am Ende der Stadt. Mit zwei Bords ausgestattet liefen wir in Richtung Dünen. DSC_4716Auf dem Weg zu den weißen Sandbergen machten wir uns noch lustig über ein paar, die oben auf den Dünen saßen, warum sie denn nicht runter fuhren. Oben angekommen, brauchten wir eine Verschnaufpause und sofort wurde uns bewusst, warum sie auf den Dünen saßen. Es machte ziemlich Spaß mit dem Bord, wie auf einen Schlitten sitzend, die Hügel herunter zu fahren. Im Gegensatz dazu, wenn man bei uns in den Schnee fällt und es anschließend nass und kalt ist, hatten wir hier danach einfach überall Sand. Am angenehmsten ist es, wenn du mit dem Gesicht bremst. Die Dünen immer wieder hinauf zu rennen ist anstrengender als es aussieht, aber der Weg hinunter macht umso mehr Spaß. IMG_4139

Am Strand ein paar Kilometer weiter lag im Meer ein etwas größerer Felsen, bei genauerem hinsehen, sahen wir dort die kleinen Vögel mit dem Schwarz-weißen Mantel. Es waren etliche Pinguine, die sich nicht zu bewegen schienen. Ich entdeckte noch einen Seelöwen am anderen Ende des Felsens, mit einem kleinen Strandabschnitt. Bei Ebbe wirst du sicher auch dort hinüber gehen können. An dem Abend war die Flut mit einer starken Strömung schon weit fortgeschritten, sodass wir leider nicht mehr herüber konnten. Und da Menschen auf einem Surfbrett von unten wie Seelöwen aussehen und auch mal zu Haifutter werden können, entschieden wir uns dagegen. Am Strand standen einige 4WD’s und schauten sich den Sonnenuntergang an. So lässt sich der Abend genießen. IMG_4154

Der Namburg Nationalpark war unser erster Nationalpark an der Westküste. Auf dem Weg zu The Pinnacles Desert tauchte wie aus dem nichts auf der rechten Seite plötzlich eine riesige Sanddüne auf, umgeben von grüner Fläche. Sehr bizarrer Anblick. Sie passte dort optisch überhaupt nicht hinein. Es handelt sich hierbei um eine Wanderdüne. In der Region blühen von Juli bis Oktober Wildblumen. Was das ganze Bild noch bizarrer machte. Dazu ab und an mal ein Termitenhügel. DSC_4723

Die Hauptattraktion des Nationalparks sind die Pinnacles, gelbe Kalksteinsäulen von einer Höhe bis zu 3,5 Metern. Die Wanderdüne bewegte sich jährlich jeweils ungefähr 2,5 Meter, über die letzten Tausend Jahre weiter, dadurch war die freiliegende Kalksteinschicht der Erosion ausgesetzt, es entstanden Lücken in denen Quarzsand eindrang und sich über die Jahre wieder abtrug. Die von dem vielen Wasser zementierten Kalksteinschichten waren von der Erosion nicht betroffen, sodass so die heutigen Pinnacles entstanden. Du kannst die Fläche zu Fuß laufen oder einen 5 km langen Parkour mit dem Auto durch das Pinnacles Desert fahren und mit ein bißchen Glück noch Emus sehen. DSC_4732

In der Nähe befindet sich das kleine Fischerdorf Cervantes, dass für seinen guten Hummer bekannt sein soll. Wenn du dir immer schon mal Stromatolithen anschauen wolltest, hast du am Lake Thetis die Möglichkeit dazu. Sie zählen mit einer Lebensdauer von mehr als 3 Milliarden Jahren zu den ältesten Fossilien überhaupt und sind einzigartig. Wir standen nun da, sahen diese kleine Hügel, die wie Vulkane im Meer aussahen und dachten uns, hmmm, nett gesehen zu haben und nun? Ich denke man muss Biologe sein oder sich mehr mit ihrem Sinn in der Natur beschäftigen, um den tatsächlichen Wert dieser Organismen zu schätzen wissen. Für mich waren es einfach nur kleine Steinhügel im Meer und mir gefiel dieses in seinem türkies-blau wesentlich besser. IMG_4187

Geraldton ist eine der nächstgrößeren Städte an der Westküste, wobei sie mit etwas mehr als 30.000 Einwohnern nicht wirklich groß ist. Die Stadt verfügt über einen hübschen Yachthafen, einer Strandpromenade und wahrscheinlich der vorerst letzten Möglichkeit feiern zu gehen, wenn dir danach sein sollte. Weiter in Richtung Norden, werden die Städte nur noch kleiner und die Distanzen immer größer. Der Strand nördlich vom Leuchtturm ist für Anfänger zum Wellenreiten gut geeignet. DSC_4742Hier hast du einen Sandstrand und kein Riff im Wasser, die Wellen sind sehr ruhig. In der Stadt ist das Wahrzeichen HMSA Sydney II Memorial, dessen Seemöwen an die australischen Seeleute erinnern sollen, welche während des 2. Weltkrieges auf See ums Leben kamen.

Wir fuhren viele Kilometer, leere Straßen, wenige Menschen, ab und zu mal ein Roadhouse, wenig Busch und ein paar hübsch blühende Pflanzen. Jeden einzelnen Kilometer den du fährst und der Natur näher kommst, weißt du, warum der Westen Australiens so unglaublich schön ist.