Füße im Sand

Reisen, Sonne und Meer…

Cape to Cape Track und die unberührte Natur!

Der Cape to Cape Track ist ein 135 km langer Walkingtrack endlang der Küste zwischen dem Leuchtturm Cape Leeuwin in Augusta und dem Leuchtturm Cape Naturaliste in Dunsborough im Südwesten von Australien und führt durch den Leeuwin-Naturaliste Nationalpark. Faszinierende Klippen, außergewöhnlich geschwungene Felsen, traumhaft einsame Strände, geschützte Waldabschnitte und der australische tierreiche Busch ist nur einiges vom dem was du auf dem Weg sehen wirst. caoeme

Viele Walking Erfahrende ziehen mit dem Rucksack gepackt mit Zelt und alles was man für ein paar Tage braucht los und laufen die Strecke in drei bis vier Tagen. Ich war begeistert von dieser Idee. Es muss eine tolle Erfahrung sein, vier Tage nichts um sich zu haben und nur selten auf Gleichgesinnte zu treffen. Ich fuhr zuvor einige Abende die Caves Rd entlang, welche ebenfalls teilweise durch den Nationalpark führt. Abends ist es dort Stockdunkel, einfach nichts außer Natur und Tiere. Genau das ist sicher das aufregende daran, aber die Dunkelheit hat mich dann doch etwas eingeschüchtert. SchildNachts aus dem Zelt raus zu müssen, weil du mal hinter dem nächsten dunklen Busch musst. Und war es nicht so, dass bei Dunkelheit alles klein oder groß schwarzhaarige mit acht Beinen unterwegs ist? Recht schnell wusste ich, dass ich dafür noch nicht bereit bin. Jedoch wollte ich mir den Track nicht entgehen lassen und entschied mich für einen Tagestrip. Der Track hat etliche Zugänge, so kannst du zwischen unterschiedlichen Strecken und Längen wählen. Ich konnte meine Freundin ebenfalls für den Tagestrip begeistern und so entschieden wir uns für den Teilabschnitt vom Cosy Corner bis zum Leeuwin Lighthouse.

cocycornerDa standen wir nun um kurz nach sieben in der Früh, mit dem Blick auf den Indischen Ozean am Cosy Corner und einem Marsch von 21,5 km vor uns. Das Wetter war perfekt, noch etwas kühl vom Wind, aber der Himmel war blau und keine einzige Wolke war in Sicht. Das ließ schon ahnen, dass es ein toller Tag werden würde.

Wir liefen am Cosy Corner Beach, der Sand sehr weiß und fein, die völlige Ruhe, ich wusste es wird ein Tag voller Momente in denen ich stehen bleiben mag, und dieses Glück hier sein zu können, durch und durch wahr zu nehmen. CosyBlow

Der eigentliche Track beginnt an der Straße, wir entschieden uns für den Strand und mussten so zu dem Track finden. Du wirst auf Schilder treffen, die dir den Weg weisen. Meist an Abzweigen, aber nicht immer. An manchen Stellen sind sie etwas versteckt oder nur zu erahnen, dass es mal ein Schild war. So vermuteten wir, dass wir schon richtig sind und liefen über die Blowholes am Cosy Corner. Das Meer war sehr ruhig an dem Morgen, so hörten wir nur den Sound des Wassers unter den Blowholes. Es war nicht schwierig über sie zu laufen, aber du musst schon schauen wo du hin trittst, dass es da nicht ein ein-zwei Meter tiefes Loch ist. blowholes

Es war so unbeschreibbar schön dort. So oft wie wir immer wieder stehen blieben um ein Foto zu machen oder diese Aussicht aufzunehmen, war uns klar, dass wir nicht nach 5 Stunden an unserem Ziel sein würden.

elephantrNach dem Elephant Rock am Ende des Strandes waren wir das erste Mal richtig orientierungslos. Wir liefen einen kleinen Hang hoch und sahen ein Camper, der durch einen 4WD Track seinen Zugang fand. Er bemerkte unsere Orientierungslosigkeit und zeigte uns den Weg des Tracks. Also Hang wieder hinunter und weiter am Strand entlang. Aus der Ferne sah es nicht so aus, als wenn es dort einen Weg zwischen den Felsen gäbe.

meEntlang des Deepdene Beach gab es nur Meer und uns. Niemand war an diesen nicht enden wollenden Strand mit dem türkis-blauen Wasser. Wir relaxten am Strand, liefen weiter, relaxten, sprangen herum, entledigten uns immer mehr der Kleidung, den mittlerweile war es schon wärmer. Wagten uns bei dem Blick des Meeres ein Sprung ins kalte Wasser. Sehr kalte Wasser! Ob das bisschen Stoff eines Bikinis einen wärmen würde? Wie viele einsamen Strände mag es wohl geben in Australien? DepedeneNicht wollend, aber wissend das wir noch einiges zu laufen hatten, liefen wir weiter. Nur im Bikini hüpfen wir am Strand entlang, wie kleine Kinder, lachten und alberten rum. Ich kann nur jedem empfehlen diesen Track zu machen. Wenn du Strand genauso liebst wie ich, ist es genau das richtige für dich.

schneckeWir entdeckten Muscheln die noch bewohnt waren und nicht nur ein zwei. Nach einer kurve kam noch ein Strandabschnitt, gefolgt von einem Hang an dem wir an einer kleinen Felsenklippe entlang laufen mussten. Der Tag verging so schnell, dadurch dass wir immer wieder anhielten und die Wow Momente nicht enden wollten. Aber mehr als die Hälfte hatten wir schon geschafft, aber das ahnten wir nur. Wir wussten das ungefähr nach etwas mehr als die Hälfte des Tracks durch den Busch führte, nur wo sollte der Zugang sein? Es sah alles gleich aus. Die Dünen mit grünen Sträuchern bewachsen, schon länger machten schon keine Schilder mehr auf sich aufmerksam, im Hintergrund der Berg in Grün und vor uns nicht weit entfernt die Augusta Klippen. SteineDa endete der Strand bald, aber wo war der Zugang? Waren wir zu weit? Haben wir den Eingang verpasst? Sollten wir zurück laufen? Es war mittlerweile nach zwei, wir waren sieben Stunden unterwegs, hatten noch ungefähr 10 km vor uns und in gut vier Stunden sollte es dunkel werden. Kurzzeitig verzweifelt und verloren entschieden wir uns weiter zu laufen in der Hoffnung einen Zugang zu den Klippen zu finden und nicht zurück laufen zu müssen. Nach einigen Metern entdeckten wir Fußspuren im Sand, also konnten wir nicht völlig falsch sein. Da war es, ein Cape to Cape Schild! Yes, wir waren richtig. Weg

Teilweise durch den Busch und an den Klippen entlang führten uns die letzten Kilometer zum Leuchtturm in Augusta. Im Busch knallte die Sonne richtig und es war sehr heiß, da es dort windstill war. Aber die Aussicht war unglaublich schön, sie Sonne spiegelte sich auf dem Meer mit dem Kontrast des grünen zum blauen. Hach! lighthouse

Im Busch ärgerten uns, oder eher mich einige Stechtiere. Das Mückenspray stand natürlich friedlich daheim. Kurz hinter dem Cosy Corner sahen wir am Morgen in der Ferne den Leuchtturm, welcher von km zu km immer näher rückte. Nachdem wir uns in das Cape to Cape Visitor Buch eintrugen, war er nun ganz nah. fasst zum greifen nah. Wir relaxten an den Steinen, genossen die Sicht und unser Ziel gegen sechs Uhr Abends fast erreicht zu haben. Busch

Die letzten Meter forderten noch ein paar Kletteraktionen, da wir den falschen Weg wählten, aber wir erreichten fast heile den Leuchtturm und warteten auf unseren Lift nach Hause. Visitor

Wir waren so begeistert von diesem Tag, dass wir in den nächsten zwei Monaten noch einen weiteren Teil des Cape to Cape Tracks laufen werden. Viele einzelne Abschnitte wie den Redgate Beach, Hamelin Bay, Conto Spring oder die Canal Rocks kenne ich bereits, aber die Teile dazwischen sind nicht mit einem Auto zugänglich und darauf freue ich mich schon jetzt. Ein Tag frei haben hier in Australien fühlt sich direkt wie Urlaub an. Danke Lottie für den tollen Tag, ohne dich wäre es keineswegs so lustig und schön geworden.

Bist du den Cape to Cape ebenfalls gelaufen? Welchen Eindruck hast du?