Füße im Sand

Reisen, Sonne und Meer…

Kurzurlaub in Deutschland!

Meist kommt doch alles anders als man denkt. Viel zu lange habe ich nichts geschrieben und habe euch noch einiges von der Westküste zu erzählen. Aber zuvor möchte ich euch von der Rückkehr nach Deutschland erzählen. Ich wurde in Deutschland mit gut 25 Grad weniger begrüsst, zudem regnete es ununterbrochen aus dieser grauen Wolkendecke, also so richtig nass-kalt. Da war ich wieder und wusste sofort warum ich vor einigen Monaten dieses Land verlies. Wenn du zurück nach Hause fliegst, versuche es so zu legen, dass du im Sommer ankommst. Das schönere Wetter macht die Ankunft um einiges leichter.Landschaft

Natürlich freute ich mich auf die Lieben daheim, auf Freunde und Familie, aber auf das Land? Ich reiste die letzten Wochen vor meiner Abreise mit Freunden von daheim, also war ein bisschen Heimat bei mir in Australien. Es wäre doch viel schöner, wenn alle hier her kommen könnten und wir dieses schöne Land gemeinsam bereisen oder noch besser hier leben könnten.

Mein Zimmer in welches ich zurück konnte, hat die Ankunft angenehmer gemacht. Es war richtig schön, wieder einen Raum ganz für mich alleine zu haben. Ohne Rücksicht zu nehmen, nicht Nachts auf zu wachen, weil andere von einer Party ins Bett nebenan fallen. Dieser Komfort ist solch ein Luxus. In diesen vier Wänden fühle ich mich wohl, nicht ganz verloren an einem Ort, an dem ich mich nach den letzten Monaten schon etwas fremd fühlte. Komisch, dass ich dies im letzten Artikel noch über Perth schrieb und nun war es ebenso in der Stadt in der ich fast mein ganzes Leben lebte. Es war nicht die Stadt die sich veränderte. Ich war es. Wenn es für dich möglich ist, organisiere dir ein schönes Plätzchen von deiner Reise aus. Einen Ort, an dem du die ersten Tage in Ruhe auf dich wirken lassen kannst.Allee

Es war schön meine Freunde wieder zu sehen. Es war so, als wäre ich nie fort gewesen. Einen Tag zuvor noch bei ihnen gewesen und als wenn die Zeit in Australien nur in meinem Kopf statt gefunden hat. Raus gerissen aus diesem Traum, hinein geworfen in diese graue Welt in Deutschland und es ist dort alles wie immer. Außer mir.

Die Freundlichkeit die die Australier einem entgegen bringen. Auch wenn es manchmal nur das kleine Lächeln oder ein Hallo ist. Der Plausch an der Ampel, auf einem Parkplatz oder an der Tankstelle. Die Hilfsbereitschaft und aufgeschlossene ehrliche Art. Dies fehlte mir von der ersten Sekunde der Rückkehr. Die Zollbeamten brachten nicht mal ein Hallo heraus. Nach den ersten Tagen, an denen ich noch jedem Hallo sagte oder auch mal fragte wie es denn so geht und überaus merkwürdigen oder keinen Reaktionen bin ich auch wieder dazu übergangen, dies nicht mehr fortzuführen. HalleEs ist so schade, es ist eine schöne Möglichkeit mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen und vielleicht auch durch ein nettes Gespräch einen guten Freund zu gewinnen. In Deutschland sind die Menschen eher für sich, in ihren Gedanken, bei der Arbeit, den Dingen die sie zu erledigen haben, in dem Kreislauf des Lebens, nur zu selten im Jetzt. Lächle für dich, es macht dich glücklicher.

Es hat mich einige Monate gekostet mich an den Linksverkehr in Australien gewöhnt zu haben. Nun wo ich endlich in die richtige Richtung schaute, beim überqueren der Straßen, war wieder alles falsch herum. Jetzt hier in Australien nur 6 Wochen nach meiner Abreise bin ich völlig verwirrt, was den Straßenverkehr betrifft. Links, Rechts, oder Rechts, Links? Wie war das noch mal? Nicht nur der Verkehr, die Schlösser öffnen sich mal links, mal rechts herum. Es ist verrückt dieses Land.Glückauf

Ich lebte knapp 6 Monate aus einem 40 Liter Rucksack plus Handgepäck. Vieles davon nutzte ich nicht. Du wirst so schnell lernen mit so wenig Sachen auszukommen. Es spielt keine Rolle, wenn du so gut wie jeden Tag das gleiche trägst. Eine Hose eine Woche lang an hast oder die Sachen auf Grund der vielen Wäschen nicht mehr hübsch aussehen. Es wird überhaupt kein Wert darauf gelegt. Ich möchte nicht sagen, dass Backpacker mit Lumpen herum laufen und ungepflegt sind. Es spielt nur einfach keine Rolle was du trägst und wie oft. Zu Hause holte ich mir wärmere Kleidung aus den eingelagerten Kartons. Es war nicht viel, aber doch zu viel. Wie schnell ich mich daran gewöhnte mit so wenig aus zu kommen. Etwas überfordert war ich mit der großen Auswahl. So trug ich viele der Klamotten auch daheim und nahm eben die selben nun zum zweiten Mal mit nach Australien.Gang

Ich war ganz schnell wieder in diesem Alltagstrott drin, mir zu viel aufgehalst und nach einigen Tagen vom gewohnten Stress umgeben. Und dies ohne zu Arbeiten. Versuche alles etwas langsamer anzugehen. Auf der anderen Seite der Welt klappte dies doch auch, also muss dies auch zu Hause machbar sein.

Daheim gab es plötzlich wieder diese Vielfalt an Lebensmitteln, die nicht überteuert waren und zudem noch so unglaublich schmackhaft. Ich habe mich bei meinem ersten Einkauf so über ein paar günstige Bananen für knapp über einen Euro gefreut. BaumstammKäse, Aufschnitt und Brot. Himmlisch. Das Essen ist im nach hinein betrachtet, etwas was ich vermisst habe. So schlemmte ich die letzen Wochen, was sich ganz schnell auf den Hüften bemerkbar machte. Hast du nicht auch unterwegs oft selbst gekocht, um Geld zu sparen? Versuche dies beizubehalten. Und ist es nicht auch viel leckerer? Es ist ein schönes Ritual, welches du von einer langen Reise auch zu Hause beibehalten kannst. Und bei den selben Gerichten, kommen die Erinnerungen an einen Ort zurück oder an ein gemeinsames Essen.

So wie du dich nach ein paar Wochen wieder zu Hause eingelebt hast, wird das Fernfeh nur noch größer sein, als je zuvor. Hierbei hilft schon das nächste Ziel vor Augen zu haben. Plane deine nächste Reise, träume und überlege wo es als nächstes hin gehen soll. Am bestem buche es direkt, durch die Freude auf das nächste Abenteuer, vergehen die Tage im tristen Deutschland um so besser. Ich wusste, dass ich wieder zurück fliege. KreiselDies was ein guter Strohhalm, allerdings machte der Hinblick auf Australien der Abschied von den nun erst kürzlich wieder in den armen haltenden Freunden nicht einfacher. Bleibe so lange wie nur möglich auf Reisen, genieße die Zeit. Dein zu Hause wird immer dein zu Hause bleiben. Ich traf so viele, die nicht wieder heim möchten. Sich eher ein Leben hier oder woanders vorstellen können, oder noch ein paar Jahre reisen, als wieder daheim ein Leben aufzubauen. Nach dem Kurzurlaub in der Heimat, weiß ich die guten Seiten zu schätzen, aber auch dass ich noch eine lange Zeit unterwegs sein werde. Denn auch dann wird es dort so sein, als wäre ich nie fort gewesen.